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Lechner Touristik Consulting GmbH

In eigener Sache

Bayrische Zugspitzbahn

Seit dem Abgang des ehemaligen Tourismusdirektors Peter Nagl befindet sich Garmisch-Partenkirchen im touristischen Dörnröschenschlaf.  Als Betreiber eines Berherbergungsbetriebes am Ort, beunruhigt mich diese Tatsache mehr und mehr. Das „Tüpfchen auf dem i“ war letztlich der von Herrn Schanda, Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG am Tourismustag der Zugspitzregion wohl als Impulsvortag gedachte Ansatz, welche mich bewog nachstehende Zeilen an den Vorstand der BZB zu richten.

Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen: Dringender Appell JETZT Ihre Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, um den Gastgebern der Region ein attraktives touristisches Angebot zu erhalten

Sehr geehrter Herr Stauch, sehr geehrter Vorstand sowie Aufsichtsrat der BZB AG,

der Vortrag von Herrn Klaus Schanda auf dem Tourismustag der Zugspitz Region Ende September hat mich alarmiert. Sicherlich abgestimmt mit Ihnen präsentierte er uns dort eine Agenda für die Zukunft der Tourismusentwicklung vor Ort, die ich so nicht stehen lassen möchte. Ich stimme überein, dass aus der Zugspitze kein Bayerisches Disneyland werden soll – weder winters noch sommers. Den Skibetrieb aber auf Deutschlands höchstem Berg im übertragenen Sinne vorsätzlich für tot zu erklären, dies halten ich für grob fahrlässig und mit Verlaub für die falsche Herangehensweise.

Gastgeber, die auf eine ganzjährige Bewirtschaftung angewiesen sind und nicht wie die BZB größtenteils vom Tagestourismus leben können, sind zwingend abhängig von einem touristischen Angebot – auch von dem der BZB -, das konkurrenzfähig ist zu dem der Nachbarn aus Österreich und Südtirol. Es darf uns vor allem im Winterhalbjahr nicht passieren, dass wir außerhalb der beiden Weihnachtswochen und der Faschingsferienwochen abgeschrieben werden, weil in Deutschlands höchstgelegenes Skigebiet nicht mehr investiert wird. Denn das könnte die Zugspitze, auch ohne Gletscher, sein – das attraktivste Skigebiet Deutschlands aufgrund der Einzigartigkeit der Destination.

Aus diesem Grund bitten wir Sie um Antwort auf folgende Überlegungen und freuen uns auf den Dialog mit Ihnen und hoffen auf Transparenz, was hinsichtlich dieser Themen in Ihrem Hause bereits unternommen wird:

  • Sichern Sie die künftigen Wintersaisonen auf der Zugspitze durch Investitionen, die Pistentauglichkeit in einem attraktiven Skigebiet von November bis März ermöglichen. Das bedeutet das Gegenteil von Stillstand, sondern das Augenmerk auf eine zeitgemäße technische Ausstattung hinsichtlich Liftanlagen und Beschneiung – analog vergleichbarer Destinationen im Alpenraum.
  • Sichern Sie eine Vielfalt im Wintersport und setzen Sie auf Garmisch Classic nicht nur als reines Skigebiet. Unser Vorschlag: Da Garmisch Classic bedingt durch seine Lage noch weniger schneesicher ist als die Zugspitze und die dortige, zum Teil nicht mehr zeitgemäße, technische Ausstattung nur durch erhebliche Investitionen und aufgrund der gegebenen naturschutzbedingten Verhältnisse nur sehr kompliziert aufzurüsten ist, sehen wir hier ein großes Potenzial für den attraktiven Ausbau alternativer Winteraktivitäten. Zusammengefasst befürworten wir den Erhalt und die Aufwertung eines Familien-Skigebietes im Bereich Drehmöser sowie den Rückbau sonstiger veralteter Anlagen in Garmisch Classic.
  • Sichern Sie ganzjährig die Attraktivität der Hausbergbahn und beleben Sie diese Anlage auch im Sommer. Stärken Sie an diesem Standort die Verkehrsentlastung, indem sie im Sommer wie im Winter die Anbindungsmöglichkeiten der Deutschen Bahn an die Haltestelle Hausberg nutzen.
  • Sichern Sie Gästen einen einfacheren Zugang zu Ihren Dienstleistungen, beginnend bei der Parkplatzbewirtschaftung, die bitte moderner, mehrsprachiger und niederschwelliger sein sollte. Immer wieder wird uns von unseren internationalen Gästen berichtet, dass sie viel zu lange vor den Automaten stehen und mehrere Anläufe brauchen, um die Geräte bedienen zu können. Ermöglichen Sie die Kombination von Park- und Bergbahntickets bereits vor Anreise der Gäste. Nutzen Sie die verfügbaren technischen Möglichkeiten und steuern Sie unser aller Gäste vermehrt vorab online.
  • Sichern Sie den Zugang zu unserem Angebot auch für internationale Gäste und setzen Sie auf mehrsprachige Informationen bei allem, was Sie neu bewerben oder beschildern, insbesondere auf Englisch. Bestes Beispiel: Die Bekanntmachung des digitalen Urlaubsbegleiters Loisl findet in den Gondeln per Aufkleber ausschließlich deutschsprachig statt. Warum?

Copyright Bild MaximilianPrechtel – Bayrische Zugspitzbahn AG

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